Prözler Mundart - oder - ein lokaler Dialekt mit Charme
Dialekte sehen geschrieben oft merkwürdig aus und lesen sich für Außenstehende schwer. Für den "Einheimischen" schwingt aber immer ein großes Stück Heimat mit.
Folgend einige Gedichte in "Prözlerisch". Für alle die der "Sprache" nicht mächtig sind findet sich hier ein Wörterbuch.
Von Elsa Lang: ,,Aber dünn!
Im Prözler Stabruch, wor do mol en richtig fleißige Mo,
wor mit seim Geld, o wäikli lumpich dro.
Er wor recht g'nügsam  un hot g'schafft for drei
sei Vesper wor: en Knorze Broud  un a Glos Öpfelwei
Daß schlechtes Futter, de stöikste Gaul schmeißt hi
is klor. Â Un eines Togs, schlottern dem Mo die Knie
Er griecht die Grippe noch dazu un's reiße in seim Blet, (Oberschenkel
is hi un hergedörzelt halt, uf amol wors zu spet
Er hot si uf sein Strouhsack g'läicht un is o nieme d'höi
,,Fro, hot er g'sot  Fro, glab mers na, mir tut grod alles wäi!"
Die Fro merkt jetzt örscht, daß's zu End gäit mit ihrm gute Mo,
nei's Sacktuch schnaüz se a poor mol un fengt es Jammern o.
,,Du host ka schlechti Lebsucht g'hot  ich hob wos an Dich g'wocht,
Jetzt loßt Du mich alla noch do. Â Des hett i nett gedocht.
I hob Dir Butterbröutli g'schmiert  mein Gott, s'wär sonst a Sün"
Do haucht er grod noch aus sich raus: ,,Ja  wäikli!  Aber dünn!!"
Erinnerungen Weihnachtszeit 1945
Hannelore Brand.
Die Doach wern körzer, es Joahr is fast aus,
jetzt warte mer uf de Nikolaus.
Mit g'mischte G'fühle  weche dem Buch
wu er alles schreibt din uf.
Öpfel, Hutzel un e boor Nüss
falle aus soim Sack  uns vor die Füß.
Moichens em sechs Rorate im Advent
es wor noch sackdunkel, schnell sen mer g'rennt.
Sou sen mer dann in de femeliche Kerch gekniet,
hebe g'frorn un gebibbert  wal mer noch müd.
In de klone Benkli sen mer eng zommeg'rückt
un hebbe mit Gwalt es Gähne unnerdrückt.
Uf Weihnachte hot's lang net sou viel gäbe wie heut,
trotzdem hot mer sich wuchelong druf g'freut.
Taschedüchli, e boor Wande oder en Ball,
domit wor scho erledicht de Fall.
Un hot die Mutter die Lebküchli net gut verstaut Â
worn se bis Weihnachte längst verdaut.